YouTube verfügt über ein enormes Kaufpotential, was jetzt auch genutzt werden soll. Jeden Tag besuchen Millionen von Menschen YouTube um sich die neuesten Gadgets, Beautyprodukte oder Unboxing-Videos anzuschauen. Die meisten verlassen dann aber die Seite bzw. die App, um den Kauf zu tätigen – meistens zu Amazon.com. Damit soll jetzt Schluss sein. „Wir wollen Amazon das Leben schwer machen“, so der YouTube-Manager David Katz in einem Interview. Deshalb führt Google ein neues Tool ein und macht YouTube zu einer Shopping Plattform.

So soll das Online Shopping aussehen

Im Oktober wurde die neue Funktion bereits bei der Advertising Week in New York vorgestellt. Es wurden erste Tests durchgeführt. Zuerst mit On-Demand-Videos, dann mit Livestreams. Unternehmen wie Walmart, Target und Sephora waren an den Tests beteiligt und haben die Liveshopping-Stream-Funktion von YouTube ausprobiert.

Ein kleiner Button im unteren Bildrand mit der Aufschrift „Produkte ansehen“ ist in dem Video platziert. Die Schaltfläche öffnet dann eine größere Ansicht mit einer Liste der Produkte. Aus der heraus können die Nutzer:innen sich auf die Artikel-Detailseite des jeweiligen Shops klicken. Das Video bleibt dabei sichtbar und läuft weiter. YouTube wird somit zu keinem Zeitpunkt verlassen.

YouTube Shopping: Google macht YouTube zu einer Shopping Plattform(Quelle: https://www.youtube.com/watch?v=1uNY4bllvAU&t=139s)

Das Product Shelf

Zusätzlich zu dem Button und der Schaltfläche wird auch das sogenannten Product Shelf eingeführt. Es basiert auf dem Feature, was 2018 als Merch-Shelf für Creator eingeführt wurde, um ihren Merch verkaufen zu können. Zunächst war nur der Verkauf von physischen Produkten gestattet. Seit März 2021  ist aber auch der Verkauf von digitalen Gütern wie Presets oder eBooks möglich.

Mit dem neu eingeführten „Product Shelf“ können Creator nun auch die Produkte von Dritten Parteien, also Marken und Händlern, in derselben Form in ihre Inhalte einbinden und so kaufbar machen. Aber auch Unternehmen steht das Tool für ihre eigenen Kanäle zur Verfügung.
Das Product Shelf befindet sich unter dem Beschreibungstext. Man kann sich auch dort durch die markierten Produkte klicken.

YouTube Shopping: Google macht YouTube zu einer Shopping Plattform(Quelle:https://www.youtube.com/watch?v=d1GJfTUpcNk)

Das Tool soll aber nicht nur für große Creator oder Konzerne zur Verfügung stehen. In den USA, in Indien, Brasilien sowie Deutschland haben aktuell hunderte mittelgroße Creator aus dem Beauty- und Tech-Bereich bereits Zugriff auf die neue Funktion.

Was wird das neue Feature kosten?

Wie die genauen Modalitäten und Konditionen dieses Features für Unternehmen aussehen, ist bislang noch nicht geklärt. Es wäre möglich, dass YouTube einen Prozentsatz der generierten Umsätze über die Plattform einbehält. Es könnte aber auch eine Nutzungsgebühr für das Feature anfallen. YouTube-Manager Dave Katz erklärte, das Unternehmen sei „gerade noch dabei, alle Aspekte der Monetarisierung und dessen, wie Youtube dieses Geschäftsmodell aufbaut, auszutüfteln“. 

Meta setzt seit mehreren Jahren ebenfalls stark auf die Monetarisierung und hat auf Facebook und Instagram bereits eine Vielzahl von Shopping-Funktionen eingeführt, zum Beispiel eigene Shops für Unternehmen und Creator, aber auch die Möglichkeit Produkte direkt in einem Bild oder Video zu markieren. Auch TikTok hat in Kooperation mit Shopify Shops und Shopping-Funktionen für die Plattform integriert. Auch Pinterest ist seit Anfang November mit dem neuen Format Pinterest TV auf den Live-Shopping-Trend mit aufgesprungen. Und auch Snapchat steht schon in den Startlöchern mit neuen E-Commerce Features. Es bleibt also spannend, was in der nächsten Zeit noch auf uns zukommt.

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